28.01.2021 H. Wessel BayernNetz Natur – Projekt Ecknachtal Sachstand Liebe Mitglieder des Arbeitskreises Ecknachtal! Eigentlich hätte in diesen Tagen unsere 55. Arbeitskreissitzung stattfinden sollen. Da dies auf absehbare Zeit nicht möglich ist, erhalten Sie stattdessen einen kurzen Sachstandsbericht und als Anlage die dazugehörigen Einzelberichte. Zunächst Ihnen allen Dank für Ihre vielfältige Mitarbeit, sei es beim Planen, beim Besichtigen, beim Liefern von Daten und Informationen, beim praktischen Zupacken. Dank auch wiederum den Projektträgern, also der Stadt Aichach, den Gemeinden Sielenbach und Adelzhausen – für Rückhalt und Unterstützung, der Stadt Aichach insbesondere für unermüdliche technische und organisatorische Hilfestellung. Wie Sie sehen werden, sind im vergangenen Jahr doch einige Aufgaben erfüllt worden, die wir uns gestellt haben. Begonnenes ist fortgeschritten, regelmäßige Pflegeaufgaben sind weitergeführt und sogar ausgeweitet worden, geplante Nachgestaltungen haben stattgefunden, einzelne Tier- und Pflanzenarten sind intensiv beobachtet worden. Und immerhin ist es sogar gelungen, einen Außentermin zu veranstalten, bei dem trotz organisatorischer Einschränkungen Höhepunkte im Ecknachtal wie die Uferschwalben in Gansbach und die Kiebitze in Irschenhofen besichtigt werden konnten. Danach hat sich sogar Herr Möller von der Regierung von Schwaben geäußert: „Ich finde es immer wieder großartig, wie viele Menschen aus der Region sich regelmäßig und weiterhin für das Ecknachtal engagieren. Die Ergebnisse zeigten, dass das Engagement sich gelohnt hat und auch noch weiter lohnen wird.“ Was ist 2020 erreicht worden? Da hätten wir zunächst die Maßnahmen, ausgeführt vom Landschaftspflegeverband. Geplant war, mit der 2017 begonnenen Entbuschung und Wiederherstellung der 2004 bis 2006 neu gestalteten Gräben im Bereich Tödtenried/Morabach fortzufahren. Das ist geschehen. Mittlerweile sind von Tödtenried bis Morabach und zusätzlich noch bei Stunzberg alle Gräben von hartnäckigen Gehölzsäumen behutsam befreit und nach Bedarf geräumt. In der Pflege von Flächen, für die der Landkreis zuständig ist, wurde das bewährte Mahd Regime mit wechselnden Brache Flächen/-streifen fortgeführt. Auch hat der Landschaftspflegeverband Gemeinden bei der Pflege schwieriger Flächen unterstützt. S. hierzu Anlage 1, Pflegemaßnahmen im Ecknachtal durch den LPV (Angela Rieblinger) Der Landschaftspflegeverband hat im letzten Oktober einen Heckenpflegelehrgang durchgeführt. Das dort Gelernte kommt nun auch den Hecken im Ecknachtal zugute. So wurdennam 14.1.21 in Sielenbach verschiedene Hecken besichtigt und jeweils erforderliche Pflegemaßnahmen besprochen. Diese wurden mittlerweile größtenteils ausgeführt. S. hierzu Anlage 2, Heckennachmittag in Sielenbach (Christina Niegl) Das zweite große Thema, das uns nun schon seit längerem beschäftigt, hat nun Fahrt aufgenommen. Wie bei unserer Sitzung im Januar 2020 besprochen, werden die Kartierungen zum Erfolgs Monitoring im Ecknachtal heuer beginnen, und zwar nicht erst im Sommer, sondern bereits ab dem Frühjahr. S. hierzu Anlage 3, Erfolgs Monitoring BayernNetz Natur-Projekt Ecknachtal (Christina Niegl) Die Vorkommen einiger Arten sind auch bisher schon regelmäßig verfolgt worden. So gibt es vom Landesbund für Vogelschutz für 2020 eine neue Zählung von Uferschwalben und Bienenfressern im gesamten Landkreis. Herr Herzog hat nochmal die Ergebnisse bezogen auf das Ecknachtal zusammengestellt
S. hierzu Anlage 4, Uferschwalbenzählung 8/2020 und Begleittext (Gustav Herzog) Auch bei den Kiebitzen gibt es recht akkurate Beobachtungen,  Heilbacher Trollblumen dokumentiert von Dr. Uwe Bauer und Naturschutzwächter Axel del Mestre – und bei unserem Außentermin im vergangenen Juni aus eigener Anschauung bestätigt. Demnach gab es 2020 zwischen Tödtenried und Irschenhofen mindestens 4 Brutpaare mit mindestens 7 Flüggen. Der Bestand von Breitblättrigem Knabenkraut und Trollblumen hat sich einigermaßen gehalten. Geradezu malerisch haben die Heilbacher Trollblumen geblüht (Foto). Bei den noch vorhandenen Trollblumen Beständen bemüht sich der Landschaftspflegeverband, durch zeitlich und technisch angepasste Mahd einen weiteren Rückgang zu stoppen oder gar umzukehren. Überdies hat der Landschaftspflegeverband einen kurzen Film über „Die Trollblume im Wittelsbacher Land“ produziert, der über die LPV-Homepage abgerufen werden kann. Richtig gut ist es dem Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling gegangen. Er war im Juni zwischen Morabach und Heilbach üppig vorhanden, mit Sicherheit auch dank des wohlüberlegten LPV-Mahd Regimes. (Foto: BN-Fläche Tödtenried) BN-Fläche Tödtenried Ausgefallen sind die meisten der für 2020 geplanten Wanderungen: Keine Exkursionen im Vorfeld der Kartierungen, kein Gartenbauverein, keine Ferienprogramm-Wanderungen, keine Fahrradtouren. Die Gemeinde Adelzhausen hat, wie beschlossen, das Vorhaben „Erlebnis Ecknach“ aus eigener Kraft ohne Fördermittel in Angriff genommen. 2020 wurde Zwischen Hauptstraße und Frühlingsstraße am östlichen Ortsrand ein Fußweg entlang der Ecknach angelegt, und an der Raiffeisenstraße entstand das Kneippbecken, das sich samt kleinem Dorfplatz mit Bänken und Bäumen großer Beliebtheit erfreut. Im Herbst 2020 ist die Ecknach in mehreren Bereichen geräumt worden:
- Sielenbach zwischen Stunzberg und Dorfplatz: Ufer belassen, Gewässer vorwiegend entkrautet (Foto) Ufer bei Sielenbach - Irschenhofen: Ab Schwemm bis einschließlich Irschenhofen Obermühle. Einseitig, ein Ufer unberührt - Adelzhausen : Östlicher Ortsrand bis unterhalb Kläranlage, einseitig, ein Ufer unberührt. Ärger hat es hier gegeben, weil zunächst nach Ortstermin mit UNB und Fischern zurückhaltend, nach Einspruch von Anlieger nochmal zupackend geräumt wurde. Was ist für die nächste Zeit vorgesehen? Die Kartierungen zur Erfolgskontrolle werden über Frühjahr und Sommer andauern. Außerdem sind einige Maßnahmen vorgesehen - Ähnlich wie im Bereich Tödtenried/Morabach/Stunzberg sollen im Herbst in Irschenhofen auf der vom Landkreis gepachteten Fläche am Kabisbach (gestaltet 2006) Gehölzsäume entnommen und Gräben wiederhergerichtet werden. - Auf einigen FNO-Flächen (Schutzflächen der Flurneuordnung) im Gemeindegebiet Sielenbach steht die Räumung von verlandeten kleinen Tümpeln an (angelegt ab 2003). Möglicherweise kann damit noch vor der Amphibienlaichzeit begonnen werden. Der Rest folgt im Herbst. - Für den nächsten Winter ist eine weitere Maßnahme in Stunzberg geplant. Dort soll der rechteckige Weiher naturnah umgestaltet und das umgebende verwilderten Gehölz ausgelichtet werden. Zum Schluss: Lassen Sie uns hoffen, dass wir uns im Sommer zu einem Außentermin treffen können. Auf jeden Fall werden Sie dann rechtzeitig benachrichtigt. Mit besten Grüßen Hildegard Wessel |